Die Web-Analyse ist ein unverzichtbares Online Marketing Instrument und ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Eine regelmäßige Web-Analyse offenbart viele nützliche Informationen über das Besucherverhalten auf deiner Website und dient der langfristigen Erfolgskontrolle.
Dabei wird das Verhalten aller Website-Besucher erfasst, ausgewertet und berechnet. Anhand der berechneten Kennzahlen – auch Key Performance Indicators oder KPIs genannt – kannst du schnell mögliche Schwachstellen deiner Website herausfinden und diese durch entsprechende Maßnahmen passend zu deinen Zielen verbessern.
Mögliche Ziele der Web-Analyse
- Conversion Steigerung
- Effizienzsteigerung
- Steigerung der Besucherzahlen
- Kundenbindung
- Längere Verweildauer
- Verbesserung der Kundenzufriedenheit
- Erfolgskontrolle von Werbemaßnahmen
- Umsatzsteigerung durch Verkauf
- LEAD-Generierung
Wichtig: Die bei der Web-Analyse berechneten Kennzahlen sollten in einem angemessenen Zeitraum beobachtet werden, um eine Veränderung als Trend und nicht als gewöhnliche, alltägliche Schwankung deuten zu können.
Datenschutz bei der Web-Analyse
Die von Web-Analyse Tools gesammelten Daten sind personenbezogene Daten und ermöglichen mit Hilfe von Cookies sogar das Erstellen umfangreicher, detaillierter Nutzerprofile, die über das reine Nutzerverhalten auf deiner Website hinausgehen.
Seit der 2018 in Kraft getretenen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zur Verarbeitung personenbezogener Daten müssen folgende Voraussetzungen zum Erheben und Verarbeiten dieser Daten erfüllt werden:
- Website-Besucher müssen dem Umgang mit ihren Daten einwilligen
- Website-Besucher müssen über den Umfang der Erhebung in Kenntnis gesetzt werden
- Der Inhalt über die Erklärung zur Datennutzung (Datenschutzerklärung) muss immer zugänglich sein
- Der Hinweis auf Widerrufsrecht
Diese datenschutzrechtlichen Hinweise und Informationen müssen für den Website-Besucher auf jeder Seite einsehbar sein bzw. muss er sie von jeder Seite aus aufrufen können. Darüber hinaus muss der Website-Besucher darüber informiert werden, wenn Cookies eingesetzt werden. Seit August 2020 muss der Nutzung von Cookies durch den Besucher explizit zugestimmt werden, sofern diese Cookies nicht für den Betrieb der Website notwendig sind.
Das richtige Analytics-Tool für deinen Shop
Für die Webanalyse gibt es mittlerweile über 150 kostenlose und kostenpflichtige Tools am Markt. Welches Tool für dich und deine Website das richtige ist, hängt unter anderem vom Anspruch an den Datenschutz und deinen Unternehmenszielen ab. Hier zeigen wir dir die beiden kostenlosen Web-Analyse Tools Google Analytics und Matomo (vormals Piwik) im Vergleich.
Google Analytics
Das wohl bekannteste und weltweit am häufigsten verwendete Tool zur Web-Analyse stammt vom Suchmaschinenbetreiber Google: Google Analytics.
Die Einrichtung eines Google-Kontos ist hierfür vorausgesetzt. Nach der abgeschlossenen Anmeldung erhältst du einen Tracking-Code, der im Head-Bereich deiner Website eingefügt wird. Zum einfachen Einbinden des Codes gibt es mittlerweile sogar Plugins. Nach dem erfolgreichen Einfügen des Google Tracking-Codes kannst du nun die Aktivitäten deiner Website-Besucher tracken.
Google Analytics ermöglicht Echtzeit-Analysen, sodass du in Echtzeit die Besucherzahl auf deiner Website sowie die geografische Herkunft deiner Seitenbesucher verfolgen kannst. Darüber hinaus lassen sich in diesem Tool wertvolle Informationen über deine Besucher wie demographische Daten, verwendete Geräte und Betriebssysteme sowie das Nutzerverhalten sammeln. Diese Daten kannst du dann gezielt für deine Zielgruppen-Definition und die entsprechenden Marketing-Maßnahmen nutzen.
Eine weitere wichtige Funktion findet sich unter „Akquisition“. Sie dient der Ermittlung der Besucherquellen und zeigt auf, ob deine Website über organische Suchergebnisse bei Google, Zugriffe auf direkte Art oder durch Verweise wie etwa durch Werbe-Maßnahmen aufgerufen wurde.
Darüber hinaus lassen sich die Conversions und das Besucher-Verhalten wie z.B. die Verweildauer und die Absprungrate auf deiner Seite tracken.
Die Bericht-Funktion ist eine der praktischsten Funktionen von Google Analytics. Sie generiert automatische Berichte über Ereignisse, Kennzahlen und Entwicklungen auf deiner Website und sendet diese an eine zuvor von die festgelegte Email-Adresse. Sogenannte „Alerts“ sind ebenfalls Teil dieser Funktion und warnen dich bei besonderen Veränderungen und Auffälligkeiten wie etwa einer plötzlichen starken Schwankung der Besucherzahl deiner Seite.
Vorteile
- kostenlose Basisversion
- einfache Installation und Anwendung für Einsteiger
- Verknüpfung der Analysedaten mit weiteren Google-Produkten möglich
- individuell konfigurierbare Reportings
- regelmäßige Weiterentwicklung des Tools
- hoher Funktionsumfang in der Basisversion
Nachteile
- Alle Besucher-Daten werden an Google übermittelt
- Datenauswertung erfolgt nur stichprobenartig
- Reportings-Anzahl in Basisversion eingeschränkt
- Sehr genaue Planung bei Definition von Zielen erforderlich, da die Anzahl der gesetzten Ziele in der Basisversion begrenzt ist und keine Ziele nachträglich gelöscht werden können
Matomo
Die Open-Source-Anwendung Matomo (ehemals Piwik) hat sich mit mittlerweile 3 Millionen Downloads als aufstrebendes, kostenloses Web-Analyse Tools auf dem Markt der Web-Analyse Tools etabliert.
Da Matomo auf deinem eigenen Server gehostet wird, muss das Tool heruntergeladen und auf dem selben Server installiert werden, auf dem sich auch deine Seite befindet.
Außerdem muss Matomo mit einer SQL-Datenbank verbunden werden, in die es die gesammelten Daten einspeisen kann.
Dadurch, dass die Anwendung auf deinem eigenen Server installiert wird, werden die gesammelten Daten deiner Website-Besucher nicht an Dritte weitergegeben. Mit der „do-not-track“ Funktion lassen sich sogar IP Adressen automatisch anonymisieren. Somit läufst Du keine Gefahr, gegen bestehende Datenschutzbestimmungen zu verstoßen.
In den Grundfunktionen steht Matomo Google Analytics in nichts nach. So können auch hier in Echtzeit sämtliche Informationen über deine Website wie Besucherzahl, geografische Herkunft, demographische Daten, Besucherquelle, verwendete Geräte und Betriebssysteme sowie das Nutzerverhalten inkl. Conversions, Verweildauer und Absprungrate ermittelt werden.
Eine besondere Funktion von Matomo sind die nutzerzentrierten Reports (User-Centric Reporting). Dabei können über das reine Sammeln hinaus die Daten einzelner Nutzer anonymisiert exportiert werden, sodass du verschiedene Nutzer-Profile erstellen, Customer Journeys ermitteln und so die folgenden Fragen für dich klären kannst:
- Wie verhalten sich bestimmte Nutzer oder Zielgruppen auf der Seite?
- Für welche Informationen, Dienstleistungen oder Produkte interessieren sie sich am meisten?
- An welchen Stellen auf deiner Seite wird eine Kaufentscheidung getroffen?
- Wo springen Nutzer ab?
An diesen Fragen lässt sich bereits erkennen, welchen Wert diese nutzerzentrierten Reports für deinen Erfolg haben können.
Da jede Customer Journey von Matomo 1:1 aufgezeichnet wird, können die Daten der Nutzer anonymisiert bis auf die Personenebene betrachtet werden. So bietet Matomo neben dem Datenschutz eine hohe Datenqualität, mit der sich genauere und aussagekräftigere Analysen vornehmen lassen. Unter anderem kannst du mit Hilfe dieser präzisen Datenaufzeichnungen von Matomo herausfinden, welcher Content auf deiner Seite besonders gut ankommt, welche Wege auf deiner Website zu Conversions führen und an welchen Stellen Absprünge stattfinden.
Die hohe Qualität der Daten wird unter anderem dadurch gewährleistet, dass möglichst alle echten Website-Besucher erfasst und Spammer - darunter auch Referrer Spam - herausgefiltert werden. Zum einen wird das dadruch ermöglicht, dass Matomo im Gegensatz zu anderen Web-Analyse Tools nicht von AdBlockern blockiert oder gestört wird, da es die Privatsphäre der Besucher respektiert. Zum anderen wird eine Referrer-Blacklist von Matomo und der Community stetig erweitert, sodass das Verfälschen von Analysedaten vermieden wird.
Vorteile
- 100% Datenbesitz
- Entspricht den Datenschutzvorschriften der Europäischen Union und bietet dadurch Rechtssicherheit
- Vollständige Datenauswertung
- Uneingeschränkte: monatliche Aktionen, Dauer der Datenspeicherung, Anzahl definierter Ziele
Nachteile
- Mehr Aufwand bei der Installation, da Matomo auf dem eigenem Server installiert werden muss
- Einrichtung im Shop als Plugin notwendig
Sowohl Google Analytics als auch Matomo werden ihrer Funktion als Web-Analyse Tools mehr als gerecht. Sie messen zuverlässig das Nutzerverhalten sowie alle wichtigen Kennzahlen, die für die Analyse und Optimierung deiner Website unverkennbar sind, und bieten darüber hinaus besondere Funktionen wie etwa Custom Reports.
Matomo (ehemals Piwik) hat seine Funktionen im Laufe der letzten Jahren so weit ausgebaut, dass es zu einer guten Google Analytics Alternative geworden ist. Die Aufbereitung der Daten ist bei Google Analytics zwar visuell ansprechender gestaltet, jedoch sind die erhobenen Daten bei Matomo genauer, da bei diesem Tool sämtliche Daten ausgewertet werden - bei Google Analytics werden Daten lediglich stichprobenartig ausgewertet.
Matomo besticht insbesondere in puncto Datensicherheit, die durch die Installation des Tools auf dem eigenen Website-Server gewährleistet wird. Die Daten werden nicht mit Dritten geteilt – das Tool ist DSGVO konform. Wenn dir also der Schutz deiner Besucherdaten wichtig ist, bist du mit Matomo auf der sicheren Seite.
Das Marktführer Tool von Google gerät aus Datenschutz-Gründen zunehmend in die Kritik und ist nicht DSGVO konform - hier bedarf es deutlichen Schritten als Website-Betreiber, um dieses Analyse Tool rechts- und abmahnsicher nutzen zu können.
Fazit
Welches der beiden Tools für dich und deine Website das richtige ist, hängt unter anderem von deinen Unternehmenszielen und letztlich von deinem Anspruch an den Datenschutz ab.
Mache dir ein eigenes Bild von den Tools und ob sie deinen Ansprüchen gerecht werden:
- Matomo
- Google Analytics